Das Blaubeer-Mariechen
Eine Frau mittleren Alters geht 1983 in Mönchengladbach zur Polizei.
Den Kriminalbeamten erzählt sie, sie sei gerade dabei, sich von ihrem Mann zu trennen. In dem Zusammenhang hätte die Schwiegermutter ihr gedroht, dass es ihr so ergehen könne wie deren Männern.
Die hätte die Schwiegermutter wahrscheinlich vergiftet.
Die Kriminalbeamten denken zunächst, dass die Frau nur ihre Familienstreitigkeiten mit Hilfe der Polizei austragen will, denn die Geschichte scheint reichlich unglaubwürdig zu sein. Allerdings ist da auch die Rede von einer gefälschten Unterschrift des letzten Ehemanns der Schwiegermutter bei der Bank, und das kann man einfach nachprüfen. Eine Untersuchung der Unterschrift ergibt: Sie ist tatsächlich gefälscht.
Nur sehr widerstrebend stimmt der Staatsanwalt einer Exhumierung des Toten zu, und tatsächlich findet der Toxikologe im Magen der Leiche Reste von Thiophosphorsäure, des Wirkstoffs in dem bekannten Pflanzengift E 605