Großbritannien soll sich an Luftschlägen gegen IS-Stellungen im Irak beteiligen – so will es der britische Premierminister David Cameron. Heute Nachmittag lässt er darüber im Unterhaus abstimmen.
Bodentruppen schloss Cameron aus, auch Angriffe auf Ziele in Syrien stehen nicht zu Debatte. Eine Beteiligung an den von Bagdad erbetenen Luftangriffen gegen IS-Ziele sei aber im Interesse Großbritanniens, so Cameron:
“Wir müssen auch an die Konsequenzen des Nichtstuns denken. Wenn wir den IS-Milizen erlauben, sich zu entfalten, dann habe ich keine Zweifel, dass die Bedrohung in unserem Land steigen wird”, so Cameron. “Die Mörder des IS haben schon Unschuldige in einem Brüsseler Museum umgebracht. Es gab schon IS-Terrorpläne hier in Großbritannien. Wie viel stärker sollen sie noch werden, bevor wir uns entschließen, zu handeln?”
Die Opposition zeigt sich nicht grundsätzlich abgeneigt. “Diejenigen, die sich heute für einen Militäreinsatz ausprechen, müssen die Parlamentarier nicht nur davon überzeugen, dass der IS eine bösartige Organisation ist, sondern auch, dass wir, Großbritannien, eingreifen müssen”, sagte Labor-Chef Ed Milliband.
Miliband mahnte außerdem Vorsicht und eine breiter angelegte politische Strategie im Irak an, um die Terrorgefahr nicht unversehens zu verschärfen. Dass es nicht um einen Krieg gegen die Weltreligion und Kultur des Islam gehe, betonten beide.
Überzeugungsarbeit muss Cameron auch in der kriegsmüden Wählerschaft leisten. Dass ein neuer Kampfeinsatz im Irak diesmal zum gewünschten Ergebnis führen wird, darüber herrscht bei Gegnern eines Einsatzes viel Skepsis.