Der sogenannte Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft geht dieses Jahr an den Franzosen Jean Tirole.
Tirole hat vor allem die Marktmacht von Großunternehmen erforscht.
Er untersuchte dabei, wie der Staat diese Firmen regulieren und für Wettbewerb
sorgen kann.
Tirole arbeitet an einer Universität in Toulouse; für sein Heimatland sieht er trotz der stagnierenden Wirtschaft viel Potential.
Frankreich müsse sich aber reformieren, die Verschuldung senken und ähnliches mehr, so der Forscher.
Den französischen Arbeitsmarkt nennt Tirole eine ziemliche Katastrophe: Beschäftigte seien so gut geschützt, dass Firmen Angst hätten, neu einzustellen.
Reformvorschläge von ihm und von einem Kollegen seien aber nicht aufgenommen worden.
Mit dem Preis für Tirole schmückt sich die Regierung jetzt jedoch gerne:
Regierungschef Manuel Valls stellt ihn als Beweis dafür dar, dass es um Frankreich doch eigentlich ganz gut stehe – zumal ein Franzose auch noch den Literaturpreis bekommen habe.
Der Wirtschaftspreis ist keiner der offiziellen Nobelpreise; er wurde erst nachträglich von der schwedischen Notenbank gestiftet – wenn auch im Gedenken an Alfred Nobel.
Übergeben wird er wie die anderen Preise am 10. Dezember – der Friedenspreis in Oslo, die anderen Auszeichnungen in Stockholm.
Zwei Tage vorher wird Tirole in Stockholm eine öffentliche Vorlesung halten, ebenso wie die Nobelpreisträger für Physik und Chemie.