Hohe Qualität beim Internationalen Filmfestival Thessaloniki

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Ein Film aus Mexiko gewann den diesjährigen Hauptpreis des Internationalen Filmfestivals Thessaloniki. Der Regisseur Jorge Pérez Solano gewann mit “La Tiricia”, übersetzt “Unendliche Traurigkeit”, den diesjährigen „Goldenen Alexander“.

„La Tiricia“ erzählt von dem schweren Leben zweier mexikanischer Frauen, die vom selben Mann geschwängert werden. Der Film beleuchtet die sozialen, politischen und religiösen Missstände in einem mexikanischen Wüstengebiet. In seinem zweiten Spielfilm nutzt Pérez Solano wenig Dialog, er lässt die starken Bilder sprechen.

Der Preis für seinen Film erfreut ihn sehr: “Ich habe damit überhaupt nicht gerechnet, auch wenn der Film beim Publikum gut angekommen ist. Ich habe gute Kommentare bekommen, viele Menschen kamen zu mir, um mit mir über den Film zu sprechen. Allein bei so einem Festival dabei zu sein, ist schon eine Auszeichnung an sich. Dass ich jetzt auch noch tatsächlich den Hauptpreis bekommen habe, ist wirklich mehr als ich erwartet habe.”

Der zweite Platz, der silberne Alexander ging an “At li layla” (Next to her)- einen Film aus Israel von Asaf Korman. Den bronzene Alexander erhielt der Film “Urok” (The Lesson) von Kristina Grozeva & Petar Valchanov. Die Story: Eine ehrliche, hart arbeitende Lehrerin aus einem kleinen bulgarischen Dorf steht kurz vor dem finanziellen Ruin und ergreift deswegen verzweifelte Maßnahmen.

Der Film wurde von der griechischen Firma “Graal Films” mitproduziert. Die Produzentin Rena Vougioukalou erklärt, was sie an dem Film so interessant fand: “Es geht um den Verfall von Werten: die moralischen Ansichten der Hauptfigur versagen, anhand der Realität. Sie muss sich in einer neuen Welt zurecht finden und entfernt sich dabei immer mehr von sich selbst, von dem, an das sie glaubt.”

Der österreichische Regisseur Götz Spielmann ist der Präsident der Internationalen Festival-Jury und findet das diesjährige Programm sehr interessant: “Nicht nur ich, auch die ganze Jury ist davon begeistert, wie hoch die Qualität des Festivals ist. Fast alle Filme sind interessant anzuschauen, was eher selten ist. Das ist das Besondere hier in Thessaloniki: die hohen Qualitätsstandards.”

Die deutsche Schauspielerin und Sängerin Hanna Schygulla wurde in Thessaloniki für ihr Lebenswerk geehrt. Sie wurde als Muse von Rainer Werner Fassbinder zu einer Ikone des deutschen Films und arbeitete auch mit anderen internationalen Größen, wie Volker Schlöndorff oder Jean-Luc Godard.
Der letzte Film, den sie mit Fassbinder drehte, war “Lili Marleen”.

Hanna Schygulla sagt über ihn: “Wir haben Fassbinder oft “den Hexer” genannt. Er war jemand der eine Art “Magic Touch” hatte, der sehr schnell viele Dinge in Bewegung bringen konnte. Er hatte aber auch selber eine Art von “Verhextheit”, das heißt, es gab so eine Art Fluch oder Bann in seinem Leben. Er hatte wohl damit zu kämpfen, dass er nicht daran glauben konnte, dass die Liebe etwas ist, was ein Leben lang halten kann.”

Schygulla verschaffte sich in den vergangenen Jahren auch als Sängerin einen Namen. Sie verzauberte das Publikum in Thessaloniki mit ihren Chansons auf Englisch, Deutsch und Französisch.

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