Es sind die ersten freien Präsidentschaftswahlen in Tunesien seit dem Sturz Zine el-Abidine Ben Alis vor drei Jahren. Vor den Wahllokalen bildeten sich am Sonntag zum Teil Schlangen.
Aussichtsreichster Kandidat ist einer, der schon im alten Regime gedient hatte. Mit seinem Versprechen wirtschaftlicher und politischer Stabilität findet der 87-jährige Béji Caïd Essebsi viel Zuspruch unter den gut elf Millionen Einwohnern, seine säkulare Partei erzielte schon bei der Parlamentswahl das beste Ergebnis.
Stärkster Gegenkandidat ist der amtierende Übergangspräsident Moncef Marzouki, der unter Ben Alis Regime als Menschenrechtsaktivist bekannt war.
Das Land, in dem der sogenannte Arabische Frühling begann, gilt Beobachtern als Musterbeispiel des positiven Wandels.