Griechenland steht vor vorgezogenen Neuwahlen. Diese müssen laut Verfassung vor Anfang Februar stattfinden. Als möglicher Termin wird der 25. Januar gehandelt. Zuvor war es dem griechischen Parlament auch nicht im dritten Anlauf gelungen, sich auf Stavros Dimas als neuen Präsidenten zu einigen. Dem konservativen Kandidaten des Regierungsbündnisses fehlten am Ende mindestens 12 Stimmen.
Damit erteilten die Abgeordneten den strengen Sparprogrammen eine Absage, die die Regierung mit EU und IWF ausgehandelt hatte. Laut Umfragen liegt derzeit das Bündnis der radikalen Linken Syriza vorn. Syriza-Chef Alexis Tsipras will einen Schuldenschnitt, Löhne und Renten sollen wieder steigen, fordert der Politiker, sollte er gewählt werden. Euronews-Korrespondent Giannisis Stamatis in Athen schätzt,“die meisten politischen Beobachter halten diese Parlamentswahl für ein Referendum, bei dem die Wähler dazu aufgerufen sind, sich für eine Fortsetzung der Reformen auszusprechen, die mit der EU und dem IWF abgesprochen sind, oder für einen Kollisionskurs mit internationalen Geldgebern.”
Sollte Letztes passieren, wird Tsipras wohl früher oder später von der Realität eingeholt werden. Denn ohne Einigung mit den Geldgebern könnte schon Anfang März Ebbe in Athens Kassen sein, wird spekuliert.
Angesichts dieser Aussichten herrschte Panik an den Märkten. Die griechische Börse sackte nach der missglückten Präsidentenwahl zeitweise um bis zu elf Prozent ab.