Drei Wochen vor der Neuwahl in Griechenland hält die deutsche Bundesregierung einen Austritt des Landes aus der Eurozone offenbar für verkraftbar. Dies wäre denkbar, sollte das Land vom Reformkurs abweichen, heißt es in einem Bericht des Nachrichtenmagazins “Der Spiegel”.
Von einer Kursänderung spricht man jedoch nicht. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Ralph Brinkhaus, erklärt: “Niemand wünscht sich, dass Griechenland aus der Eurozone austritt. Zumal das eine Menge Geld kosten würde und, und das ist ganz entscheidend, vier Jahre Reformen in Griechenland zunichte machen wird. Und deswegen hoffen wir, dass die Parlamentswahlen so ausgehen werden, dass Griechenland sich für einen pro-europäischen Kurs entscheiden wird.”
Die Linke wirft der Regierung vor, die Wählerinnen und Wähler beeinflussen zu wollen. Linkspartei-Chef Bernd Riexinger: “Ich glaube, dass hier der Versuch gemacht wird, Einfluss zu nehmen auf die Wahlen in Griechenland. Das ist völlig unangemessen, hier muss die griechische Bevölkerung entscheiden. Und wenn sie dann entscheidet, Syriza zu wählen, dann ist das eine Entscheidung, die man respektieren muss.”
Ob Griechenland auf Reformkurs bleibt ist ungewiss. Die größte Oppostionspartei Syriza, die in Umfragen derzeit vorn liegt, will die Sparauflagen nicht länger befolgen. Theodoros Paraskevopoulos berät die Partei und meint: “Wir wollen in der Eurozone bleiben, was wir allerdings wollen ist, über die griechische Schuld zu verhandeln. Einen Weg zu finden, der diese Schuld bezahlbar macht.”
Kann die Debatte über ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone die Wahl beeinflussen? Der Bericht des Nachrichtemaganzins fand großen Widerhall in den Medien des Landes. Sicher ist: Mit der jetzigen Politik ist die Bevölkerung unzufrieden.