Die kolumbianische Regierung und die FARC-Guerilla sind dem angestrebten Friedensabkommen einen entscheidenden Schritt näher gekommen.
“Die Delegationen der nationale Regierung und der FARC teilen hiermit der Öffentlichkeit mit, dass sie sich erfolgreich auf eine definitive und bilaterale Feuerpause geeinigt haben, auf das Niederlegen der Waffen, auf Sicherheitsgarantien und darauf, gegen organisierte kriminelle Banden zu kämpfen”, so die Regierungsdelegierte Marcela Duran bei einer Pressekonferenz in der kubanischen Hauptstadt Havanna.
Das Abkommen soll am Donnerstag unterzeichnet werden. Der Waffenstillstand gilt als Voraussetzung für den Friedensvertrag, über den beide Seiten seit Ende 2012 verhandeln und der nun zügig zum Abschluss gebracht werden soll. Zu wichtigen Punkten wie der Schaffung einer Übergangsjustiz und einer politischen Partizipation der Guerilla gibt es bereits eine Einigung.
Die FARC hatten bereits vor einem knappen Jahr einen einseitigen
Waffenstillstand verkündet, woraufhin auch die Regierung ihre Luftangriffe einstellte.
Der kolumbianische Bürgerkrieg begann bereits in den 1960er Jahren. Die marxistischen Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) sind die größte, aber nicht die einzige Guerilla-Organisation des Landes. Beim Kampf zwischen Guerillas, Sicherheitskräften und rechtsgerichtete Paramilitärs sollen seither rund 220 000 Menschen getötet worden sein.
Im Jahr 2002 entführte die FARC die damalige Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. Sie wurden nach sechs Jahren Gefangenschaft befreit.
Auch mit der kleineren Rebellentruppe ELN will die Regierung verhandeln. Allerdings verlangt sie, dass die Rebellen vorher alle Geiseln freilassen.