AfD im Aufwind: Partei-Chefin Petry nennt Islam mit Demokratie unvereinbar

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Wäre heute Wahl, würde die Partei Alternative für Deutschland 16 Prozent schaffen – mehr als je zurvor. Das geht aus einer Umfrage der ARD hervor. Die rechtspopulistische AfD machte bei Regionalwahlen in diesem Monat große Zugewinne. Derzeit sitzt sie in 10 von 16 Landtagen. Euronews sprach mit AfD-Cochefin Frauke Petry in Berlin.

Valerie Zabriskie, euronews:
“Ihre Popularität fußt zum Teil darauf, dass Sie keine Angst haben, Dinge auszusprechen, die Menschen denken oder Politiker normalerweise nicht sagen würden. Ist das nicht auch gefährlich?”

Frauke Petry, AfD-Chefin:
“Wenn wir weiter an Lösungen glauben, die das Ergebnis einer offenen Diskussion sind, dann sollten wir darauf vertrauen, dass Diskussionen Probleme lösen statt sie zu verschleiern. Wir Deutschen sind sehr gut darin, Probleme zu verschleiern, den Konsens zu suchen oder eine Einigung anzustreben, noch bevor wir das Problem sorgfältig auseinandergenommen haben. Ich denke, genau deshalb glauben Menschen den etablierten Parteien und Politikern nicht mehr. Erstens fühlen sie sich nicht ernst genommen. Zweitens fühlen sie sich von ihnen betrogen, weil diese nicht die Wahrheit sagen.”

euronews:
“Ihre Partei machte mit ihren Reaktionen auf die Eurozonen-Krise und die Rettungsmaßnahmen Schlagzeilen. Sind Sie gegen die Europäische Union?”

Petry:
“Was in den 60ern, 70ern und auch Anfang der 80er Jahre passierte, hat Europa stärker gemacht, als wir es derzeit sind. Das Euro-Projekt und das Projekt einer versuchten europäischen Verfassung zeigen, dass die große Mehrheit der europäischen Staaten nicht willens ist, ihre Souveränität aufzugeben. Völlig in Ordnung, meiner Meinung nach. Wir haben eine souveräne Situation. Ich denke nicht, es hilft Europa im weltweiten Wettbewerb stark zu bleiben, wenn wir alles anpassen, so wie es im Sozialismus passiert ist. Das sozialistische Projekt in Osteuropa ist so vorhersehbar Ende der 80er Jahre zusammengebrochen. Nun versuchen wir das Gleiche in Europa nachzumachen. Das kann nicht funktionieren.”

Zabriskie:
“Lassen Sie uns nun über beispielsweise Nordafrikaner, ihre Religion und ihr Rollenverständnis sprechen. Besteht nicht die Gefahr, dass Sie einen Sündenbock schaffen?”

Petry:
“Der Islam und die Grundlagen dieser Religion sind nicht vereinbar mit einer Demokratie. Das ist etwas, das nicht nur die AFD sagt, sondern viele andere Politiker zugeben, nachdem wir die Diskussion ins Rollen gebracht haben. Leider haben sie das Problem jahrelang ignoriert.
Unsere Pflicht in Deutschland ist es, das Problem zu verdeutlichen, um eine Lösung zu finden. Wir befürworten junge Muslime, die gern in Deutschland leben, die sich deutsch fühlen und die hier bleiben wollen. Die meisten haben sich unseren Traditionen angepasst. Aber diejenigen, die das nicht wollen, sollten zurückgehen und dort leben, wo auch immer sie leben wollen, aber nicht in Europa oder Deutschland. Das ist unser Standpunkt.”

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