Nach der Verabschiedung des 9/11-Gesetzes durch den US-Kongress und der vorangegangenen Aushebelung des Präsidenten-Vetos könnten sich die saudisch-amerikanischen Beziehungen verschlechtern. Der Gesetzentwurf lässt Klagen von Hinterbliebenen der Terroropfer vom 11. September 2001 gegen Saudi-Arabien zu.
Das saudische Außenministerium äußerte Freitagabend große Besorgnis. Der Wegfall souveräner Immunität könne schwere Folgen für alle Staaten haben, auch für die USA.
Die saudische Regierung hatte zuvor gedroht, ihre Besitztümer in den USA, darunter Staatsanleihen im hohen zweistelligen Milliardenbereich sowie Beteiligungen an Immobilien und Banken, auf den Markt zu werfen, sollte das Gesetz in Kraft treten.
euronews-Korrespondent Stefan Grobe kommentierte in Washington: “Es war die erste Überstimmung eines Vetos während der Präsidentschaft von Barack Obama, und ein herber Rückschlag für den Langzeit-Alliierten Saudi Arabien. Es zeigt auch, in welchem Ausmaß der Einfluss Saudi-Arabiens in Washington abgenommen hat. Die Zeit spiele im Moment gegen Riad, wie es ein Analyst ausdrückte. Die glorreiche Epoche der saudisch-amerikanischen Freundschaft ist Vergangenheit.”