Peres-Beerdigung: "für Träume leben, die noch nicht wahr geworden sind"

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In Jerusalem haben zahlreiche internationale Politiker Abschied von dem ehemaligen israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres genommen. Er war am Mittwoch im Alter von 93 Jahren verstorben.

Peres war nach der Staatsgründung maßgeblich für dem Aufbau der militärischen Streitkräfte und des Atomprogramms Israels verantwortlich. Eine Lösung des Palästinenserkonflikts hielt er jedoch nur politisch für möglich und trieb in späteren Jahren den Friedensprozess voran.

1994 erhielt Peres gemeinsam mit Jitzchak Rabin und Jassir Arafat den Friedensnobelpreis. Während er im Westen vor gerade mit der versuchten Annäherung in Verbindung gebracht wird, siehen viele Angehörige der palästinensischen Seite seinen Einfluss deutlich kritischer.

Auf Einladung der Familie war auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bei der Beerdigung.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stellte in seiner Grabrede Peres Sichtweise der eigenen gegenüber: “Schimon argumentierte, dass Frieden die wahre Sicherheit ist – wenn Frieden herrscht, herrscht Sicherheit. Ich habe argumentiert, dass im Nahen Osten die Sicherheit eine essentielle Voraussetzung für Frieden ist. Wissen Sie, zu welcher Schlussfolgerung ich gekommen bin? Im Lauf der Zeit haben wir beide Recht.”

Zahlreiche europäische und internationale Staats- und Regierungschefs waren zu der Beerdigung auf dem Jerusalemer Herzlberg angereist: darunter der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck sowie enge politische Partner wie der ehemalige US-Präsident Bill Clinton und der jetzige Amtsinhaber Barack Obama.

“Der letzte Angehörige der Gründergeneration ist nun gegangen”, sagte Obama in seiner abschließenden Rede. “Shimon hat in seinem Leben genug für tausend Menschenleben erreicht. Aber er hat verstanden, dass es besser ist, statt sich Vergangenem zuzuwenden bis zum letzten Tag für Träume zu leben, die noch nicht wahr geworden sind.”

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