Im Rahmen der Ermittlungen zum Abschuss des Fluges MH17 über der Ostukraine hat das russische Außenministerium den niederländischen Botschafter in Moskau für den kommenden Montag einbestellt. Dabei werde das Minsterium die Gründe darlegen, warum es die Ergebnisse von Untersuchungen einer internationalen Ermittlergruppe zur Absturzursache nicht akzeptiert.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow kritisierte vorab, die am Mittwoch vorgelegten Beweise für eine Beteiligung Russlands beruhten auf Amateurvideos und über soziale Netzwerke getätigte Aussagen. Die Untersuchung sei in eine falsche Richtung gelenkt worden, ergänzte eine Sprecherin des Ministeriums in Moskau.
Die internationalen Ermittler berichteten am Mittwoch, ein Flugabwehrgeschütz vom russischen Typ Buk sei damals aus Russland über die ukrainische Grenze gebracht und aus einer Gegend nahe der Stadt Snischne abgefeuert worden, die von prorussischen Separatisten gehalten wurde.
JIT team has new photo evidence of BUK system being transported through separatist-held territory on July 17, 2014. #MH17 pic.twitter.com/61z2JviWNC— Christopher Miller (@ChristopherJM) September 28, 2016
Der Einberufung des niederländischen Botschafters in Moskau war an diesem Freitag die Einbestellung des russischen Botschafter in das niederländische Außenministerium vorausgegangen. Anlass dafür sei die “unfundierte und unakzeptable Kritik” Moskaus an den internationalen Ermittlern, die unabhängig arbeiteten, so das Außenministerium. Ergebnisse des Treffens wurden zunächst nicht öffentlich.
Dutch Minister #Koenders summons Russian ambassador after Russian authorities publicly doubt professionalism of NL public prosecutor #MH17 pic.twitter.com/ZzCeh8IIh7— PJ Kleiweg (@PJKleiweg) September 30, 2016
Beim Abschuss der Boeing 777 der Malaysia Airlines über der Ostukraine waren am 17. Juli 2014 alle 298 Menschen an Bord getötet worden, die meisten von ihnen waren Niederländer.