Wahlen in Republik Moldau: Ende der Korruption?

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Ein neuer Präsident wird am Sonntag in der Republik Moldau gewählt. Zum ersten Mal seit 16 Jahren direkt vom Volk und nicht durch das Parlament. Doch die Kernfrage der Wahlen ist nicht neu: Annäherung an Russland oder Europa-Kurs? Die Ex-Sowjetrepublik ist tief gespalten.

Wahl in #Moldau: Kaum eine Ex-Sowjetrepublik ist so gespalten in Bezug auf #EU und #Russland. dpa via szonline https://t.co/q20NEEuO5U— Thomas Körbel (@thomasjulius) 28. Oktober 2016

Spitzenreiter in den Umfragen ist der pro-russische Igor Dodon – Parteichef der oppositionellen Sozialisten. Sein Versprechen: Das Land stärker an Moskau binden und das Assoziierungsabkommen mit der EU kippen. Mit seiner Kontrahentin im Wahlkampf hat Dodon eines gemeinsam. Beide versprechen den Wählern ein Ende der Korruption.

Die liberale Pro-Europäerin Maia Sandu hat es mit dieser Zusage schwerer. Denn es waren pro-europäische Regierungen, die das Land in eine schwere soziale und finanzielle Krise geführt haben. Doch die ehemalige Bildungsministerin hat sich als Kritikerin der Oligarchie einen Namen gemacht. Vor allem jüngere Wähler könnten Sandu ihre Stimme geben.

Poll: Igor Dodonto get27% of the votes, Maia Sandu-9,3%, Marian Lupu-7,5% atthe Presidentialelectionsof Moldovahttps://t.co/S6M0xr5kMZ— Moldova.org (@moldovaorg) 20. Oktober2016

Die Republik Moldau – in Deutschland oft Moldawien genannt – ist das ärmste Land Europas. Ein Lehrer verdient im Monat durchschnittlich 200 Euro. 41 Prozent der Bevölkerung leben laut der Weltbank von weniger als fünf Euro am Tag. Die Moldauer haben das Vertrauen in die Politik verloren. Vor allem seit im letzten Jahr aufgedeckt wurde, dass den drei größten Banken der Republik bei dubiosen Kreditgeschäften eine Milliarde US-Dollar abhanden kamen – also ein Achtel des Bruttoinlandsprodukts. Auch Regierungspolitiker waren in den Skandal verwickelt.

Ob Dodon oder Sandu das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen können, bleibt abzuwarten. Die Direktwahl durch das Volk ist für viele Moldauer immerhin ein Hoffnungsschimmer auf eine weniger korrupte Zukunft.

In responseto widespreadprotests, #Moldova’s leaders agreedto allowdirect #presidential electionsvia Stratfor: https://t.co/SOwoYADe2r pic.twitter.com/RgiBowFZM0— AgniaGrigas(AgniaGrigas) 25. Oktober2016

Einer der beiden Kandidaten muss im ersten Wahlgang am 30. Oktober mindestens die Hälfte der Stimmen holen. Falls nicht, wird der Gewinner in einer Stichwahl am 13. November ermittelt.

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