USA und Mexiko: Furcht vor "Bad Hombres" und einem Handelskrieg

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34 Millionen Mexikaner und US-Mexikaner leben in den USA – bei gut 120 Millionen in Mexiko selbst. Elf Millionen besitzen nicht die erforderliche Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis. 80 Prozent der mexikanischen Exporte gehen in die USA, praktisch zollfrei – dank des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA.
Bei beidem will Donald Trump als Präsident den Hebel ansetzen. (“Es gibt ein paar ‘Bad Hombres’ unter den Einwanderern aus Mexiko.”)

Claudia Ruiz Massieu, Mexikos Außenministerin:

“Die bilateralen Beziehungen zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten enden nicht mit einer Wahl, genausowenig wie sie damit beginnen. Im Gegenteil, Mexiko und den Vereinigten Staaten haben eine der tiefsten, vielseitigsten, institutionalisierten, reifen und soliden Allianzen, die zwei Länder auf der Welt haben können.”

Diese Verbindung ist dermaßen eng, dass angedrohte Massenabschiebungen, der Bau einer Mauer oder die Blockade von Geldüberweisungen der Einwanderer ins Nachbarland den mexikanischen Peso immer weiter stürzen ließen. Der Dollar stieg auf einen Rekordwert von 21,28 Peso – 29 Prozent teurer als vor Jahresfrist.

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DROGEN UND WAFFEN

Wegen des seit Jahren anhaltenden Drogenkriegs zwischen 500.000 Angehörigen von Drogenkartellen und 50.000 Soldaten und fast 500.000 Polizisten und bis zu 250.000 Toten gilt Mexiko bei manchen als “gescheiterter Staat”. Der Drogenhandel in die USA spült den mexikanischen Kartellen etwa 40 Milliarden US-Dollar in die Kassen – mehr als Mexiko durch den Verkauf durch Erdöl einnimmt.

Andererseits hat US-Präsident Barack Obama 2009 offengelegt, dass mehr als 90% der eingesetzten Waffen aus den USA stammen, in den meisten Fällen aus Waffenläden direkt über der Grenze.

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Legal exportiert Mexiko Güter für 280 Milliarden Dollar in die USA und importiert für 172 Milliarden Dollar.

“Es ist nicht so, dass man das von einem Tag auf den anderen ändern kann,” so Polit- und Wirtschaftsanalyst Luis de la Calle, “das braucht Zeit. Die Handelsströme, die Investitionsströme werden weiter fließen – während einer Phase der Unsicherheit kann das Auswirkungen auf künftige Investitionen haben.

Analyst Luis de la Calle:

“Wir sollten auf ausreichender Klarheit bestehen, so schnell wie möglich, was die Vereinigten Staaten mit den Beziehungen zu Mexiko vorhaben. Aber man muss sich auch vor Augen halten – ein radikaler Vorschlag ist nicht sehr wahrscheinlich, beide Volkswirtschaften.ziehen ihre Vorteile daraus.”

Auch Audi, BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz zittern – sie haben in Mexiko Fabriken auf- und ausgebaut. Nach Zahlen des Münchner ifo-Instituts exportierte Deutschland zuletzt Kraftfahrzeuge im Wert von 32,4 Milliarden Euro in die USA. Importiert wurden im Gegenzug Fahrzeuge im Wert von 7,2 Milliarden Euro.

Wie es weitergeht?
“Wir können nichts antizipieren,” sagt Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guaj

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