Europas Zukunft im Weltall

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Als Leiter einer Weltraumorganisation muss man viele Entscheidungen treffen: über Missionen zum Mars oder Mond, den Bau neuer Raketen oder über die Landung auf einem Kometen. Auch finanzielle und strategische Entscheidungen müssen getroffen werden. Schwierige Entscheidungen. Sie werden getroffen von Jan Wörner, unserem Gast bei “The Global Conversation”, er ist Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation.

Jeremy Wilks, euronews
Wir sind im Europäischen Astronautenzentrum in Köln. Hier werden die Astronauten ausgebildet, bevor sie ins All fliegen. Aber welche Zukunft hat die Internationale Raumstation ISS? Da scheint es momentan viele Fragen zu geben.

Welche Zukunft hat die ISS?

ESA-Generaldirektor Jan Wörner
Für uns ist das ganz klar. Die Raumstation wird bis 2024 oder sogar länger in Betrieb bleiben. Alle anderen Partner der ISS – die Amerikaner, die Russen, die Japaner und die Kanadier – haben bereits so entschieden. Jetzt liegt es bei den Europäern, ebenfalls bis 2024 grünes Licht zu geben. Und ich hoffe, dass wir das beim Ministertreffen unserer 22 europäischen Mitgliedsstaaten bestätigen werden.

.Space_Station is home for astronauts from different countries. csa_asc is investigating this unique environment: https://t.co/JHXSL7kSrG pic.twitter.com/KwvA4Zgcxj— NASA (@NASA) 7. November 2016

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Und was passiert nach 2024?

Jan Wörner
Das weiß niemand, es gibt die Idee der Amerikaner, die ISS kommerziell zu nutzen.

Die ISS als Weltraumhotel?

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Als Weltraumhotel?

Jan Wörner
Zum Beispiel, aber nicht nur dafür, sondern auch für den öffentlichen Nutzen mit kommerziellem Hintergrund, denn Mikrogravitation ist von größter Bedeutung für die Forschung, vor allem für Astronauten, die beispielsweise Gesundheitsuntersuchungen zu Osteoporose machen.

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Also ein Pharmaunternehmen, das Experimente im All macht oder ein Automobilhersteller, der dort etwas testet?

Jan Wörner
Warum nicht? Wir sind offen dafür. Um die Internationale Raumstation attraktiver zu machen, müssen wir einen leichteren Zugang schaffen, normalerweise dauert es zu lange.

Mond oder Mars?

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Was ist der nächste Schritt nach der ISS? Wohin geht der Weg? Als Sie ins Amt kamen, haben Sie viel über den Mond gesprochen, die NASA spricht viel über eine Marsmission. Was ist für Sie der nächste Schritt?

Jan Wörner
Ja, die Amerikaner sprechen von ‘einer Reise zum Mars’, das ist eine nette Idee. Sie sagen nicht, ‘wir fliegen morgen zum Mars’. Sie sprechen von einer ‘Reise zum Mars’, das ist etwas anderes.

euronews
Ja, das ist ein feiner Unterschied.

Jan Wörner
Bei dieser Reise zum Mars gibt es mehrere Zwischenstufen, eine davon ist der Mond. Deshalb ist es kein Widerspruch, wenn ich mich für eine Station auf dem Mond ausspreche und die Amerikaner eine Marsmission vorschlagen. Aber mein Ziel liegt zeitlich etwas näher.

Geglückte Rosetta-Landung

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