In Little Havana, dem kubanisch geprägten Viertel in Miami ist die Stimmung eindeutig. Während auf der Insel viel Betroffenheit herrscht, versammelten sich in Miami Tausende Exil-Kubaner noch in der Nacht auf Samstag, um den Tod Fidel Castros zu feiern.
Die Feiernden sind Nachkommen kubanischer Enteigneter, politisch Verfolgter oder selbst Flüchtlinge, die die 200 Kilometer Meer bis in die USA überquert haben – auf Booten oder Flugzeugen und auf der Flucht vor Fidel Castros Revolution.
“Ich sollte mich nicht freuen, weil jemand gestorben ist”, sagt eine sichtlich aufgewühlte Frau in Little Havana. “Aber er hat meine Familie auseinandergerissen. Meine Eltern konnte nie wieder nach Kuba zurück. Deshalb jubele ich heute.”
“Sie feiern, weil sie wissen, dass diese Person ihren Vätern und Großvätern Schmerzen zugefügt hat”, erklärt ein Mann die Stimmung. “Es gibt hier keine Spaltung, alle feiern heute, alle Generationen zusammen. Sie feiern den Tod eines Diktators.”
Fast eine Million Exil-Kubaner leben in Florida. In der US-Politik gehören sie zu den entschiedensten Gegnern eine toleranteren Haltung gegenüber der Regierung in Havanna.