Trauer in Kuba: Zehntausende haben in Havanna dem früheren Präsidenten Fidel Castro die letzte Ehre erwiesen. An diesem Montag begannen die offiziellen Trauerfeiern, die bis Ende der Woche, bis zur Bestattung, andauern werden. Zentraler Ort der Trauer in der Hauptstadt: Das Denkmal für den Nationalhelden José Martí. Im Erdgeschoss dieses Denkmals: Ein großes Foto Castros aus dessen Zeit als Revolutionär. Daneben Blumen und Soldaten. Unter den Trauergästen immer wieder auch Veteranen aus der Zeit der Revolution, außerdem zwei von Castros Söhnen.
Heute soll auf dem Platz der Revolution eine Großkundgebung zu Castros Ehren stattfinden. Dazu werden Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet. Für Deutschland reist Ex-Kanzler Gehard Schröder an, Österreich wird durch seinen Botschafter vertreten. Im Anschluss an die Feier wird die Urne mit Castros Asche dann in einem viertägigen Trauerzug über verschiedene Städte und Ortschaften zur 900 Kilometer von Havanna entfernten Stadt Santiago de Cuba gebracht. Dort soll Castro, der am Freitagabend im Alter von 90 Jahren gestorben war, am kommenden Sonntag bestattet werden.
Politiker auf der ganzen Welt würdigten Castro als großen Staatsmann. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon lobte dessen Verdienste um Fortschritte in den Bereichen Bildung, Alphabetisierung und Gesundheit. Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro sagte, Fidel Castro sei ein “unbesiegter Gigant” gewesen.
.MatthiasMeisner Heute habe ich für die Bundesregierung in der Regierungspressekonferenz zum Tod von Fidel #Castro gesagt: pic.twitter.com/FHHQmsbWw1— Steffen Seibert (RegSprecher) 28. November 2016
Kritiker erinnerten allerdings auch daran, dass er für Jahrzehnte der politischen Unterdrückung auf der sozialistischen Karibikinsel verantwortlich war. “Die Meinungsfreiheit, die Menschenrechte jedes Einzelnen, die Demokratie – das kam in Fidel Castros Denken nicht vor”, sagte der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.