Trump, das Atomabkommen und dicke Luft in Teheran - Irans Vizepräsidentin im Gespräch

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Mohsen Salehi hat die iranische Vizepräsidentin und Umweltministerin Masoumeh Ebtekar in Brüssel für euronews getroffen. Wie können Iran und Europa bei Umweltthemen zusammenarbeiten, was sind die Konsequenzen für den Iran, wenn Donald Trump nächster US Präsident ist? Und welche Erwartungen sind an die Präsidentschaftswahlen im Iran 2017 geknüpft?

Mohsen Salehi, euronews
Sie sind nach Brüssel gekommen, um mit der EU über Umweltfragen zu sprechen. Wie kann Europa in diesem Bereich helfen?

Masoumeh Ebtekar
Ökologie ist heute ein globales Problem. Ich sage, jeder Staat, jede Nation ist in irgendeiner Weise verantwortlich für den gegenwärtigen Zustand der Umwelt. Und jeder ist dazu verpflichtet, gemeinsam mit allen zu handeln, um die ökologischen Herausforderungen zu bewältigen.

euronews
Was kann Europa tun, um zum Beispiel die Dürre zu bekämpfen, die Austrocknung des Sees Ourmia oder des Zayanderud-Flusses zu bewältigen?

Masoumeh Ebtekar
Das erste und wichtigste ist Informationsaustausch. Wir müssen bei Projekten zusammenarbeiten und gemeinsame Managementmechanismen entwickeln. Joint Ventures müssen entsprechend internationaler und regionaler Bedingungen zum Wohle aller funktionieren, nicht nur für die Unterzeichner solcher Vereinbarungen.

Biografie: Masoumeh Ebtekar


Geboren in Teheran am 21. September 1960
Ebtekar war Sprecherin der Studenten, die 1979 die US amerikanische Botschaft stürmten und 52 Geiseln für 444 Tage gefangen hielt.
Ebtekar hält einen Doktortitel in Immunologie


Sie ist die erste weibliche Vizepräsidentin des Iran

*2006 erhielt sie den Champions of Earth Award, einen Umweltpreis, der vom United Nations Environment Programme vergeben wird



euronews
Während der Atomsanktionen produzierte der Iran in seinen eigenen Raffinerien Benzin für den heimischen Markt, aber es war giftig und krebserregend. Wie viele Leben hat das im Laufe der Zeit gekostet?

Masoumeh Ebtekar
Ich habe keine genaue Zahl, niemand kann so eine Frage exakt beantworten. Aber sicher ist, dass dieser Schaden für die iranische Bevölkerung an den Sanktionen lag, denn uns fehlte der Zugang zu modernen Ölverarbeitungstechnologien.

euronews
Sie sagen, Sie haben keine genaue Zahl, aber in einem Interview auf der Umweltkonferenz in Marrakesch sagten Sie: “das Gesundheitsministerium hat belegt, dass die Zahl der Todesfälle zwischen 2012 und 2014 deutlich gesunken ist.” Kennen Sie die Zahl?

Masoumeh Ebtekar
Sehen Sie, in den verschiedenen Berichten sind nur ungefähre Zahlen angegeben, das sind grobe Schätzungen, niemand hat die wirklichen Zahlen.

euronews
Was wäre eine ungefähre Zahl?

Masoumeh Ebtekar
Die Zahl hat sich halbiert. Was ich sagen will, ist, das wir einerseits die Qualität der Raffinerien verbessert haben. Kombiniert mit technisch moderneren Fahrzeugen auf den Straßen haben wir in den letzten Jahren die Zahl der Todesfälle halbiert, die der Luftverschmutzung zuzuschreiben sind.

Visit of Masoumeh Ebtekar, Vice-Preside

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