Hohe Sicherheitsvorkehrungen zum Besuch des französischen Präsidenten François Hollande im Irak: Er ist der einzige Regierungschef der internationalen Koalition, der das Land seit Beginn der Offensive gegen die Dschihadistenmiliz betreten hat.
Frankreich zählt zu den europäischen Ländern, die am stärksten von Anschlägen des so genannten Islamischen Staates betroffen sind.
Bei seiner Neujahrsansprache an die Franzosen gab sich Hollande kämpferisch:
“Sie haben gelebt, gearbeitet, sind ausgegangen, gereist und haben die Vorzüge Ihrer Freiheiten genutzt. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Wir müssen den Terror im Ausland bekämpfen. Das ist der Sinn unserer militärischen Einsätze in Mali, Syrien und im Irak. Dort werde ich in wenigen Tagen sein, um unsere Soldaten zu treffen.”
Voeux aux Fran�ais par elysee
Hollande pflegt sein Image als Kriegsherr. In fünf Monaten endet sein Mandat. Danach geht er vielleicht in die Geschichtsbücher ein als der Präsident, der Frankreich in die meisten Militäroperationen verwickelt hat.
Wie im Irak, wo Frankreich der zweitgrößte Teilnehmer der US-geführten internationalen Koaltion ist.
Im Einsatz sind dort seit September 2014 ein Flugzeugträger, zwei Fregatten, 18 Rafale- und sechs Mirage-Kampfflugzeuge aus Frankreich. Fast 1.000 französische Soldaten sind vor Ort. Mehr als jeder zehnte Angriff geht auf Frankreichs Konto.
Beschlossen wurde der Einsatz im September 2014. Die ersten Bombardierungen erfolgten nur wenige Tage nach Hollandes erstem Besuch im Irak. Zu diesem Zeitpunkt schloss die Regierung ein militärisches Engagement in Syrien noch aus – vorerst.
2013 hatte der französische Präsident bereits Truppen nach Mali geschickt, um islamische Extremisten zu bekämpfen. Dort leitete Frankreich eine internationale Koalition.
Hintergrund des französischen Einsatzes in Syrien ist auch der Anschlag gegen die Macher des Satiremagazins Charlie Hebdo vom Januar 2015 in Paris.
Frankreichs Militärinterventionen zählen zu den wenigen Handlungen, für die Hollande wenig kritisiert wurde. Umfragen zufolge ist er der unbeliebteste Präsident Frankreichs.