Die globale Nachfrage schwächelt, unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump droht Protektionismus – Chinas
Außenhandelsvolumen ging im Dezember um 2,2 Prozent zurück – übers Jahr insgesamt um 6,8 Prozent. 2016 wurde 7.7 Prozent weniger exportiert als im Jahr zuvor, die Importe sanken um 5.5 Prozent – schon 2009 und zuletzt 2015 hatte es Export-Rückgänge gegeben, die die rasanten Zuwächse des vergangenen Jahrzehnts mit fast verdreifachten Exporten dämpften.
#China’s imports, measured in #USD, are down in the last nine months, exports up last two months. pic.twitter.com/nsdzduvpKG— jeroen blokland (@jsblokland) 13. Januar 2017
Die Bedingungen im vergangenen Jahr beschrieb Zollsprecher Huang Songping als «kompliziert und düster» mit wachsenden Unwägbarkeiten. Erst im zweiten Halbjahr habe sich der Außenhandel durch Unterstützung der Regierung und höhere Nachfrage wieder stabilisiert.
Huang Songping, chinesische Zollverwaltung:
“Wir hoffen, dass sich die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit zwischen China und den USA, den beiden größten Volkswirtschaften, vielversprechend weiter entwickelt. Wir werden die Außenhandelspolitik nach Amtsantritt von Trump genau verfolgen. “
Die chinesische Währung steht unter Druck und hat im vergangenen Jahr gegenüber dem US-Dollar rund sechs Prozent verloren. So nahm das Handelsvolumen in Yuan gerechnet nur um 0,9 Prozent ab. Mit der Europäischen Union, dem größten Handelspartner, gab es einen Zuwachs um 1,2 Prozent.
Der schwache Außenhandel, die Yuan-Schwäche und die dadurch
ausgelöste Kapitalflucht, die hohe Verschuldung sowie drohende
Handelsstreitigkeiten mit den USA und Protektionismus unter dem neuen Präsidenten Donald Trump gelten als wesentliche Risiken für die zweitgrößte Volkswirtschaft in diesem Jahr.
«Ich glaube nicht, dass die Tore zum US-Markt weiter offen bleiben,
wenn Trump Präsident ist», sagte Wirtschaftsprofessor Zheng Chaoyu
von der Volksuniversität in Peking (laut “dpa”). «Die
guten Zeiten sind jetzt vorbei.» China habe bisher in einer
kooperativen Position mit den USA gestanden und die Waren geliefert,
die die USA nicht mehr selber produzieren wollten. «Aber jetzt herrscht
größerer Wettbewerb.»
su mit dpa