Mehrere Tote: Schwere Gewalt bei Kundgebung gegen Iraks Regierende

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Tausende Menschen haben in Iraks Hauptstadt Bagdad gegen Korruption und für Änderungen im Wahlrecht demonstriert. Nach friedlichem Beginn kam es später zu Zusammenstößen mit der Polizei; mehrere Menschen wurden getötet.

Die Kundgebungsteilnehmer sind Anhänger des Geistlichen Moktada Sadr, eines einflussreichen Vertreters der schiitischen Glaubensrichtung des Islam in Irak. Sadrs Anhänger sind seit langem unzufrieden mit den Regierenden in Bagdad.

Im September stehen Wahlen auf Provinzebene an. Die Sadr-Leute wollen zum Beispiel, dass die Wahlkommission neu besetzt wird.

“Wir verlangen eine neue Regierung”, sagt ein Mann hier; “Patrioten, die das Land wieder aufbauen. Die Wahlen waren gefälscht, alle vier
Jahre haben wir die gleichen Leute. Wir wollen jetzt ehrliche Menschen.”

Nach Angaben eines Polizeioffiziers wurden bei den Auseinandersetzungen fünf Demonstranten und zwei Polizisten getötet; dazu wurden über zweihundert Menschen verletzt, vor allem durch Vergiftung mit Tränengas. Näheres ist nicht bekannt.



Die Versammlung verlief zunächst friedlich. Zu den Ausschreitungen kam es aber offenbar, als sich die Menschenmenge vom zentralen Tahrir-Platz aus zu der Brücke über den Fluss Tigris bewegte, die in die sogenannte Grüne Zone führt, das stark gesicherte Botschafts- und Regierungsviertel.

Bei einer Kundgebung letztes Jahr stürmten Sadr-Anhänger das Viertel; es kam zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Für die jetzigen Ereignisse geben sich beide Seiten gegenseitig die Schuld. Die Polizei sprach von Schusswaffen und Messern, die bei Demonstranten sichergestellt worden seien. Sadr warf der Polizei jedoch unangemessene Gewalt vor.

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