Zwei Jahre ist sie her, die Entscheidung Angela Merkels, Deutschlands Grenzen für Flüchtlinge und Migranten zu öffnen. Während viele diesen Schritt begrüßten, gab es auch Kritik am Vorgehen der Kanzlerin. Mittlerweile haben sich die Wogen eingermaßen geglättet.
Viele der Flüchtlinge, die Asyl erhalten haben, sind in Integrationsmaßnahmen, Deutschland nimmt Milliarden in die Hand, um sie in die Gesellschaft einzugliedern. Eine Aufgabe, die von beiden Seiten viel verlangt und die immer wieder von Negativschlagzeilen über Flüchtlingskriminalität und auslànderfeindliche Gewalt überschattet wird. Integration dauert, sagt Nawras Ali. Der gebürtoge Damaszener wohnt in Berlin.
“Ich denken nicht, dass sich Menschen so einfach innerhalb von zwei, drei Jahren in eine andere Kultur, ein völlig anderes Land, integrieren. Aber es wurden Schritte unternommen, die Menschen sind auf dem Weg und ich denke, Deutschland macht das sehr gut.”
Zwei Jahre nach der Grenzöffnung ist das Thema noch lange nicht vom Tisch. Und dass sich viele Menschen weiterhin Sorgen machen, zeigt die Zustimmung für AfD.
Timo Lochocki vom German Marshall Fund meint: “Das Thema Flüchtlinge ist in den Augen der deutschen Parteien weggebrochen, aber nicht für die Wähler. Die jüngsten Umfragen zeigen, 50 Prozent der Deutschen finden das Thema auch 2017 wichtig. Und sie suchen nach Parteien, die das Thema behandeln, und da gibt es nur zwei: die CSU, aber die kann man nur in Bayern wählen, ind die AfD.”
Mit ihrem flüchtlingskritischen Kurs kommt die AfD derzeit auf gut 10 Prozent und könnte bei der Bundestagswahl am kommenden Sonntag drittstärkste Kraft werden.
Foto: Flüchtlinge auf CDU-Wahlveranstaltung / Reuters