In einem verfallenen Gebäude in Rio de Janeiro leben mehr als 100 Menschen. Sie sind die ersten Opfer der Rezession, der schlimmsten in der Geschichte Brasiliens. Während der Boom-Jahre 2004 bis 2014 war es ihnen gelungen, eine Zeit lang der Armut zu entfliehen. Doch jetzt…
Die 28-jährige Miranda erzählt: “Früher war mein Leben wunderbar. Jetzt bin ich hier und traurig. Ich habe meine Arbeit verloren. Meine Freundin und ich, wir wurden beide entlassen. Sie hat mir gesagt, dass ich mit ihr herhier ziehen kann, meine Miete konnte ich ja nicht mehr zahlen.”
Als es der brasilianischen Wirtschaft gut ging, schafften es viele mit staatlicher Hilfe aus der Armut. Diese Programme werden nun mehr und mehr gestrichen.
Wirtschaftsexperte Daniel Sousa meint: “Wenn Menschen mit sehr geringem Einkommen staatlich unterstützt werden, hat das eine positive Wirkung, das schafft weitere Arbeitsplätze und belebt die Wirtschaft, vor allem am Rande der Städte und auf dem Land. Wenn diese Programme jetzt zusammengestrichen werden, dann werden diese Regionen noch mehr unter der Rezession leiden.”
Nach Angaben der Weltbank könnten bis zu vier Millionen Menschen nun zusätzlich unter die Armutsgrenze fallen.