In Bonn gehen die Demonstrationen am Rande der Weltklimakonferenz COP23 weiter. Die Stimmen erheben sich immer stärker gegen den US-Präsidenten Donald Trump.
Demonstranten zogen mit kreativen Trump-Kostümen, Freiheitsstatuen und Plakaten durch die Bonner Straßen. Trumps Entscheidung, aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 auszusteigen, stößt bei Klimaschützern weltweit auf Widerstand.
Auch in seinem eigenen Land. Auf der Klimaschutzkonferenz hat sich eine besondere Gruppe vorgestellt: “America’s Pledge”, auf Deutsch “Amerikas Versprechen”.
Diese Allianz aus US-Gouverneuren, zahlreichen Bürgermeistern, Firmen, Universitäten, Prominenten und Akteuren der Zivilgesellschaft läuft unter dem Motto “We are still in!”, “Wir sind immer noch dabei!”. Sie betont, dass mehr als die Hälfte der Amerikaner weiterhin zum Pariser Klimaschutzabkommen steht.
Today at #COP23, we reminded our partners around the globe that Americans remain committed to the fight against climate change. This is our #AmericasPledge. pic.twitter.com/vKBtELCMDl— America’s Pledge (@AmericasPledge) 11 novembre 2017
In einem Bericht erklärt “America’s Pledge”: Regional agierende und private Unterstützer des Pariser Abkommens machen in den USA mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts aus. Die Gruppe unternehme erhebliche Schritte zur Reduzierung der Emissionen durch die Förderung erneuerbarer Energien und klimafreundlicher Verkehrssysteme. Sie sehen durch das Verhalten des US-Präsidenten ihr vitales wirtschaftliches Interesse gefährdet.
Great audience at this afternoon’s briefing on key findings from the #AmericasPledge report. Learn more about upcoming events at the #WeAreStillIn Climate Action Center: https://t.co/0gpyafmUX1 #COP23 pic.twitter.com/sCgIsFRsKo— We Are Still In (@wearestillin) 11 novembre 2017
“Egal was auf nationaler Ebene entschieden wird, jeder von uns entlang des Mississippis und viele in ganz Amerika machen mit der wichtigen Arbeit weiter und Klimafragen, die wir mit Sorge betrachten, sind für uns weiterhin sehr wichtig”, sagt der Bürgermeister der Stadt Davenport (Iowa), Franck J. Klipsch.
Lionel Johnson, Bürgermeister von St. Gabriel im US-Bundesstaat Louisiana unterstützt ihn: “Wir versuchen weiterzumachen. Wir sind immer noch Teil dieser Initiative und wir machen uns darüber weiterhin Gedanken.”
Allerdings nimmt die Initiative an den Verhandlungen auf der Weltkonferenz in Bonn nicht teil. Das machen die Delegierten der US-Regierung von Donald Trump, die sich bisher etwas bedeckt halten.
Politische Unterstützung
Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown ist Teil der Initiative und treibt sie zusammen mit dem ehemaligen Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, voran.
Brown sagte, die USA hätten ein föderales System: “Bundesstaaten könnten die Politik von Trump unterlaufen”. Außerdem glaubt Brown nicht, dass der US-Präsident dem weltweiten Klimaschutz schadet. Trump bringe mit seinen Widersprüchen eher andere dazu, ihre Anstrengungen gegen den Klimawandel noch zu steigern, sagte Brown der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”.
While the WhiteHouse declares war on climate science and retreats from the Paris Agreement, California is doing the opposite and taking action. #COP23 pic.twitter.com/VENr9BRJ2Q— Jerry Brown (JerryBrownGov) 11 novembre 2017
Auch der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore betont: “Die Vereinigten Staaten sind noch immer Teil des Pariser Abkommens”. Die USA könnten das Abkommen erst am 4. November 2020 verlassen, einen Tag nach der nächsten Präsidentschaftswahl. “Das ist eine gute Nachricht”, bis dahin würden viele amerikanische Bundesstaaten, Städte und Konzerne alles tun, um zur Umsetzung des Abkommens beizutragen.
- mit dpa