Als typischer rundum PONG-Klon seiner Zeit stellt die 1977 gefertigte MBO tele-ball VII sämtliche 6 Spiele, die auf dem PONG-Chip AY-3-8500 fest verdrahtet sind, zur Verfügung. Als ich 2010 das Gerät ersteigert hatte, schien es mir für die damals gezahlten 15,02 € ein wahres Schnäppchen zu sein. Die Ernüchterung folgte, als ich die Konsole daheim auspackte und an den Fernseher anschloss. Das einzige brauchbare Lebenszeichen waren die Piep-Geräusche aus dem Lautsprecher. Das Bild war nicht scharfzustellen, ein Drehregler ramponiert, der Spielschalter abgebrochen. Kurzum, die Konsole war ein einziges Schlamassel und landete auf Jahre in der Garage. Im Herbst 2016 schließlich, wollte ich es aber noch einmal wissen und machte die MBO zu meinem persönlichen Reparatur-Projekt. Per Zufall entdeckte ich, wie ich wieder Bild herzaubern konnte; mit viel Aufwand bastelte ich mir den linken Drehregler neu zusammen; und da auch die Pistole kein Lebenszeichen gab, wurde auch sie kurzerhand zerlegt und mit einem neuen Mikrocontroller versehen. Zwar funktioniert die Konsole immer noch nicht ganz einwandfrei, aber sie ist auf jeden Fall spielbar.
Was beim Kauf zu beachten ist: auch wenn diese alten Geräte verlockend simpel aussehen und zum Hobby-Handwerkern regelrecht einladen, die Chancen eine solche Konsole ohne Schaltplan und profunde Elektronik-Kenntnisse erfolgreich wieder instand zu setzten sind nicht allzu groß. Wer also Zeit und Geld sparen will, der ist meiner Meinung nach gut beraten 10-20 Euro mehr auszugeben und dafür eine Konsole zu kaufen, die getestet und voll funktionsfähig ist. Auf eBay lassen sich Pong-Konsolen nach wie vor (Stand: Oktober 2017) ab 10 Euro aufwärts ersteigern. Ab 20-30 Euro sollten die Konsolen unbedingt getestet und voll funktionsfähig sein, sowie die gesamte 6-Spiele-Palette des Pong-Chips zur Verfügung stellen und die Lichtpistole mitgeliefert sein – dann ist der Pong-Klon auf jeden Fall sein Geld wert. Ältere Konsolenmodelle, die noch ohne Pong-Chip auskommen, sind seltener und in der Regel entsprechend teurer. Für eine gut erhaltene Ping-O-Tronic beispielsweise muss man nach wie vor noch bis zu 70 Euro berappen. Richtig teuer in der Anschaffung wird’s aber nur bei der Magnavox Odyssey, der Urkonsole schlechthin. Diese müssen in der Regel aus den USA importiert werden, was neben dem ohnehin üppigen Grundpreis von $ 300 für ein voll funktionsfähiges Gerät meist noch um die $ 40-60 Porto und weitere 20-30 Euro Zollspesen nach sich zieht.
Regie, Kamera und Editing: Romano Mlinarević