Santa Maria delle Grazie ist eine Dominikanerkirche in Mailand. Die seit 1980 auf der Liste des Weltkulturerbe der UNESCO stehende Kirche ist insbesondere dafür berühmt, dass sie Leonardo da Vincis in den Jahren 1494 bis 1498 geschaffenes Secco Das Abendmahl beherbergt, das sich an der Nordwand des Refektoriums (Speisesaal) befindet. Geschichte [Bearbeiten] Vor dem Bau der Kirche befand sich an der Stelle eine kleine Kapelle. Der Herzog von Mailand, Francesco I. Sforza, beauftragte Guiniforte Solari mit dem Bau eines Dominikanerklosters und einer dazugehörigen Kirche. 1469 war das Kloster errichtet, während der Kirchbau länger dauerte. Der neue Herzog, Ludovico Sforza, beschloss, die Kirche als Begräbnisstätte der Sforzas zu nutzen, und ließ Apsis und Kreuzgang neu bauen, die 1490 fertig waren. Forscher vermuten, dass Donato Bramante die Apsis baute, die Indizien sind aber nur, dass er sich zu dieser Zeit in Mailand aufhielt und im Zusammenhang mit einer Marmorlieferung in den Dokumenten der Kirche erwähnt wird. Das erste Begräbnis in der Kirche erfolgte für Ludovicos Frau Beatrice d'Este. Das Abendmahl von Leonardo da Vinci Kirchenschiff Napoleons Besatzungstruppen nutzten das Refektorium zeitweilig als Pferdestall. 1943 überstand das Gemälde auf der Nordwand des Refektoriums knapp einen Bombenangriff, der nur die Südwand des Saals zum Einsturz brachte und die Nordwand verschonte. Literarischer Schauplatz [Bearbeiten] Leo Perutz beschreibt in seinem Roman „Der Judas des Leonardo" (postum, 1959) in einer fiktionalen Erzählung die Suche Leonardo da Vincis nach einem Modell für den Kopf des Judas zur Vollendung des Wandgemäldes.