Denis Mukwege bezeichnet das Einfrieren der Konten seiner Klinik als "Diskriminierung"

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Die kongolesische Regierung hat dem Panzi-Krankenhaus in Bukavu Steuerbetrug vorgeworfen und deswegen kurzerhand alle Konten der Klinik eingefroren. Dem Krankenhaus, in dem vergewaltigten Frauen geholfen wird, werden Steuerschulden von umgerechnet fast 600.000 Euro angelastet. Gehälter können nun nicht mehr bezahlt werden, weniger Patienten werden behandelt. Der Gynäkologe Denis Mukwege, Gründer der Klinik in Bukavu, bezeichnete die Maßnahmen als ungerechtfertigt und als “Diskriminierung”. Sein Krankenhaus sei zur Zielscheibe der Regierung geworden. Für es galten als einziges Krankenhaus im Kongo andere Regeln, so Mukwege. Er gilt als Frauenrechtler und Kritiker der Zustände im Kongo.

Die Leiterin des Krankenhauses, Naama Haviv, beschreibt die momentane Situation in der Klinik als sehr ernst. “Die Arbeit, die in diesem Krankenhaus geleistet wird, ist von entscheidender Bedeutung. Patienten warten darauf, versorgt zu werden – doch ihnen kann nun wegen dieser Maßnahmen nicht geholfen werden. Mehr als 300 Patienten befinden sich momentan im Krankenhaus und müssten behandelt werden. Überlebende sexueller Gewalt müssen für ihre Behandlung nicht bezahlen, dies ist ein öffentlicher Dienst und kein anderes Krankenhaus in der Region ist in der Lage diese Hilfe anzubieten.”

“Die Situation scheint gerade aussichtslos und wenn keine Lösung gefunden wird, dann droht dem Krankenhaus die Schließung. Die Angestellten können nicht viel länger ihre Arbeit fortführen, wenn sie kein Gehalt bekommen. Und Patienten können nicht viel länger auf ihre Behandlungen warten. Hier geht es um Menschenleben”, so Naama Haviv weiter.

Mukwege hat für seine Arbeit im Kongo bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen bekommen, darunter der Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments im vergangenen Jahr. In seinem Panzi-Krankenhaus werden seit über 15 Jahren Opfer sexueller Gewalt im Ostkongo behandelt.

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