Der französische Stromkonzern EDF muss vorübergehend alle vier Reaktoren des Atomkraftwerks Tricastin abschalten.
Damit folgt EDF einer Anweisung der französischen Behörde für nukleare Sicherheit (ASN), die Sicherheitsmängel an dem Atomkraftwerk festgestellt hatte. Das im südfranzösischen Rhônetal gelegene Atomkraftwerk sei nicht ausreichend gegen Erdbeben geschützt.
Ein unweit des Kraftwerks gelegener Deich soll nun verstärkt werden, um im Falle eines Erdbebens einen Deichbruch zu verhindern. Der Betreiber EDF hält die Abschaltung des Kernkraftwerks für unnötig, will aber der Aufforderung der Sicherheitsbehörde umgehend nachkommen.
Für Atomkraftgegner ist klar, dass der Betreiber EDF unverantwortlich mit bekannten Risiken umgehe. Tricastin liege unweit eines unzureichend gesicherten Kanals in einer erdbebengefährdeten Zone, so ein Aktivist von Greenpeace France.
Der seit 1980 operierende Atommeiler ist einer der ältesten der über 60 Atomkraftwerke in Frankreich. Im November soll Tricastin erneut ans Netz gehen.