Ein Brandanschlag auf ein Kirchengebäude einer überwiegend schwarzen Baptistengemeinde im US-Staat Mississippi hat womöglich Auswirkungen auf den Präsidentschaftswahlkampf. Wegen eines “Wählt Trump”-Slogans am Tatort gehen die Behörden von einer politisch motivierten Straftat aus.
This is the Hopewell Missionary Baptist Church in Greenville, Mississippi this morning. This is not America. pic.twitter.com/hRaE7qY51X— Linnen (@ScottLinnen) 2 November 2016
Zuvor hatte die US-Zeitung Crusader, die als Sprachrohr der rassistischen US-Vereinigung Ku-Klux-Klan gilt, den republikanischen Kandidaten Donald Trump auf ihrer aktuellen Titelseite gelobt. US-Präsident Barack Obama kritisierte bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Carolina Trumps Reaktion auf die Lobpreisung:
“Wenn man Frauen schon als Kandidat nicht respektiert, wird man das auch nicht als Präsident tun. Wenn man Sympathiebekundungen des Ku-Klux-Klans akzeptiert und auf Nachfragen zu dieser Form von Unterstützung nur zögerlich reagiert, dann wird man diese Unterstützer auch bei der Ausübung des Jobs tolerieren.”
Die demokratische Kandidatin Hillary Clinton hat Unterstützung wohl nötig. Laut einer Umfrage von ABC und Washington Post kämpft die demokratische Kandidatin mit schwindendem Vertrauen. 46 Prozent der Befragten gaben an, Trump sei ehrlicher und vertrauenswürdiger als Clinton. Andersherum waren es 38 Prozent. In einer Erhebung Anfang September zum selben Thema lagen beide noch gleichauf bei 45 Prozent. Keinem von beiden vertrauen inzwischen zwölf statt vorher neun Prozent. Trump sagte während einer Rede in Pensacola im wichtigen Swing State Florida:
“In sechs Tagen werden wir den großartigen Staat Florida für uns entscheiden und auch das Weiße Haus erobern. Jetzt keine Ablenkungsmanöver, Donald. Bleibe nett und locker. Weil ich Hillary in den vergangenen Tagen gesehen habe. Sie ist komplett gestört. So etwas wollen wir nicht. Sie ist einfach gestört.”
Angesichts günstiger Umfragewerte scheint es Trump im Wahlkampfendspurt ruhiger angehen lassen zu wollen. Seine Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway soll ihm geraten haben, in diesem Stadium nicht mehr die Aufmerksamkeit wieder auf eigene Schwächen zu lenken.
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